Frauen Union hatte Experten zur Begehung des Bahnhofs Gruiten eingeladen – einhelliges Fazit: so kann es nicht bleiben
Mit insgesamt 35 Bürgern, Fachleuten und Politikern und Bürgern fand gestern die Begehung des Bahnhofs Gruiten, des P&R-Platzes, des Thunbusch-Parks und der Düsselberger Str. statt. Die Umfrage zu den Angsträumen in Haan und Gruiten hatte mit 65 Nennungen den mit Abstand höchsten Wert ergeben. Gestern trafen sich Vertreter der Bahn, der DB-Sicherheit, der Bahnhofspolizei mit Mitgliedern der Frauen Union und der CDU Fraktion. Die örtliche Polizei, der Leiter des Bauhofes der Stadt Haan, der Landtagsabgeordnete Dr. Christian Untrieser sowie der Bürger und Verkehrsverein waren dabei. Auch wenn „die Heinzelmännchen“ der Bahn am vergangenen Samstag noch mit Dampfstrahler, Farbe und Heckenschere den Bahnhof aufgehübscht haben
Fazit: es muss sich was tun. Brigitte Heuser, die Vorsitzende der Frauen Union, die die Veranstaltung unter widrigen Umständen moderierte (laut, wenn die Züge durchfuhren und eng, wenn die kommen und gehenden Pendler sich ihren Weg bahnten) hielt fest: „Die Zuständigkeiten müssen geklärt und die Beteiligten sind in die Pflicht zu nehmen“. Der Bahnhof ist in der sog. Modernisierungsoffensive III der Bahn, für die die Finanzierung jetzt steht. Doch muss man wissen, dass die aktuelle Modernisierungsoffensive II noch bis 2023 läuft und bis der Gruitener Bahnhof dann die notwendigen vier Aufzüge, die Bahnsteigabsenkung für die Barrierefreiheit bekommt, wird es noch sehr lange dauern. Ein konkretes Jahr wollte keiner der Bahnvertreter nennen. Bis dahin darf der Zustand so nicht bleiben: an erster Stelle steht die Forderung nach mehr Licht und Sauberkeit in den Tunneln und auch im Umfeld des Bahnhofs. Die Eingänge des Haupttunnels sind besser zu beleuchten, genau wie die Fahrradunterstände, der Kastanienweg. Es kamen zahlreiche Ideen von den Experten und Bürgern, was verbessert werden soll: Künstlerische Graffitis, die vor wilden Schmierereien schützen, eine künstlerische Lichtinstallation, jeweils Rampen für Fahrräder, Kinderwagen, Videoüberwachung, Notrufknöpfe, bessere Ausschildung, Frauenparkplätze, Bahnhofspaten, das regelmäßige Herunterschneiden von Sträuchern, Hecken und Gebüsch, Verbesserung der Entwässerungsleitungen, damit die Tunnel nicht bei Regen unter Wasser stehen, Hinweise auf ein WC. Zwei der vielen Vorschläge wurden von der Bahnpolizei direkt kassiert: für eine Videoüberwachung in den Tunneln und auf den Bahnsteigen gibt es keine sog. „Sicherheitslage“, denn Gruiten ist nicht mit den Bahnhöfen in den Großstädten vergleichbar und auch ein Notrufknopf macht wenig Sinn, da er in der aktuellen Situation entweder nicht erreichbar oder eine Aufschaltung bei der Polizei auch schwierig ist. Der Notruf auf dem Handy ist die bessere Alternative und einen guten Hinweis gab es noch: die Meldenummer der Bahn in Düsseldorf 0211-36 80 10 55 ist Rund um die Uhr besetzt.
Wie geht es weiter: die Bahnhofsmanagerin hat zugesagt, dass sie bis zum Jahresende mit der Stadt Haan ein Gespräch führen wird, um die Zuständigkeiten zu klären und damit auch die Reinigungsintervalle, die Erneuerung der Beleuchtung, der Entwässerung und die Probleme an den Schnittstellen zwischen Bahn- und städtischer Zuständigkeit endlich geklärt sind.
Artikel RP Online: Aufwertung für Bahnhof gewünscht