Rückblick auf die Veranstaltung „DIGITALISIERUNG – CHANCEN und RISIKEN“
Teil 1 der Trilogie: Digitalisierung im Gesundheitswesen
Die Gastgeberin, Frau Dr. Ulrike Peterseim, Besitzerin der Schwanen-Apotheke, in die die Frauen Union Haan eingeladen hatte, stellt direkt zu Beginn fest: „Wir digitalisieren in unseren Apotheken alles, nur nicht die Beziehung zu den Patienten, denn nur das Gespräch bringt Details zur Gesundheit des Patienten hervor, die wichtig sind“.
Alle Neuerungen beginnen mit e wie elektronisch
In seinem Vortrag spannt Volker Lowitsch, IT-Direktor des Uniklinikums Aachen und Geschäftsführer von Healthcare IT Solution, den Bogen von dem Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen hin zur Telemedizin und zu den Wertschöpfungsketten. Vom eRezept, zum elektronischen Medikationsplan (eMP), über die elektronischen Patientenakte (ePA) zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK).
Daran werden wir uns gewöhnen
Im Januar 2021 kommt die elektronische Patientenakte (ePA). Die Krankenkassen sind verpflichtet sie anzubieten, die Patienten können entscheiden, ob sie das kostenlose Angebot annehmen. Hier die Bullet Points seines Vortrags:
- Digitalisierung ist eine Veränderung, aus der Vorteile für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal zu erzielen sind
- Digitalisierung hilft via Telemedizin, die Versorgungsengpässe im ländlichen Raum zu beheben
- Ambulante und stationäre Versorgung wachsen zusammen
- Digitale Infrastruktur bietet „ein Höchstmaß an Sicherheit mit deutscher Gründlichkeit“
- Krankenkassen haben nicht das Recht, die Daten zu nutzen, sie müssen liefern
- Auch über die Datenspende muss der Patient entscheiden
Auf den Einwand von Prof. Edwin Bölke, selbst Mediziner an der Uni Düsseldorf, und CDU-Ratsmitglied, dass die Infrastruktur an den deutschen Kliniken nicht da sei, entgegnete Volker Lowitsch, dass in die Ausstattung der Kliniken, der Ärzte, der Apotheken Millionenbeträge investiert werden müssen. Auch Einwände anderer Gäste, dass Ärzte und Pflegepersonal von Bürokratie zu befreien seien, Server sicher sein müssen, entkräftete Lowitsch mit dem Argument, dass es möglichst keine Insellösungen einzelner Uni´s/Krankenhäuser geben darf sondern das eine sichere Cloud-Lösung vorgehalten werden muss und die Digitalisierung in Zukunft von Bürokratie entlastet.
Auf den bundeseinheitlichen Mediaktionsplan haben Patienten bereits seit Ende 2016 einen Anspruch. In der Praxis funktioniert es leider nicht, obwohl fast 7 % aller Notaufnahmen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurückzuführen sind, wäre es gut, wenn für Patienten, die mehrere Medikamente nehmen, Ärzte, Kliniken und Apotheken die gesamte Medikamenteneinnahme sehen könnten.
Der Notfalldatensatz auf der elektronischen Gesaundheitskarte (eGK) umfaßt frühere Operationen, chronische Erkrankungen, Allergien, den allgemeinen Gesundheitszustand und die Medikamente. Zur Sicherheit werden immer zwei Karten benötigt, die vom Patienten und die vom Arzt oder Apotheker. Die Freiwilligkeit führt dazu, dass nicht bei allen Patienten auf den Notfalldatensatz zugegriffen werden kann.
Fazit von Volker Lowitsch: Es müsste mehr Info-Kampagnen geben, um die Ängste vor der Digitalisierung abzubauen und die Chancen für jeden Einzelnen und das Gesundheitssystem zu heben. Die Besucher diskutierten intensiv.
Links zu digitalen Angeboten
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